Zum Inhalt [I]
Zur Navigation [N]
Kontakt [C] Aktuelles [2] Suchfunktion [4]
pace.jpg

pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Erklärung des Diözesanvorstandes von pax christi Münster

25. Jun 2025

Aufruf zu sofortigem Waffenstillstand, dem Ende der Vertreibung sowie unbegrenzter humanitärer und medizinischer Versorgung für die Menschen in Gaza!

Seit langer Zeit gibt es eine große Gleichgültigkeit und Apathie in Deutschland gegenüber dem Leid und Schicksal der Menschen in Gaza und auch im Westjordanland und eine Gewöhnung daran, dass für diese Menschen Gewalt, Tod und Unterdrückung den Normalfall darstellen. Die unvermindert katastrophale Lage der Zivilbevölkerung in Gaza ist seit dem Krieg Israels mit dem Iran mit wechselseitigen Bombardierungen weitgehend aus der medialen und öffentlichen Aufmerksamkeit verdrängt worden. Die extremistische Regierung Israels führt seit dem brutalen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 mittlerweile über eineinhalb Jahre einen Krieg gegen die Hamas, in dem die tausendfache Tötung von Zivilist*innen und das Aushungern der Bevölkerung in Gaza gnadenlos und völkerrechtswidrig in Kauf genommen wird. Auf einer Fläche, die nur um ein Fünftel größer ist als die der Stadt Münster, aber mit rund 2,2 Mill. Einwohnern, hat der Krieg die Lebenswelt der palästinensischen Zivilbevölkerung in ein Inferno verwandelt, vor dem sie nicht fliehen können:

  • weit über 50 000 Menschen sind ermordet worden – in der Mehrzahl unschuldige Frauen und Kinder;
  • mehrere zehntausend Tote werden noch unter den Trümmern vermutet;
  • über 100 000 Zivilist*innen wurden verwundet;
  • seit Anfang März blockiert Israel nahezu alle Hilfsgüter, die an der Grenze zu Gaza bereit stehen; mehr als 450 000 Menschen droht das Verhungern. Die aktuelle Verteilung durch die Gaza Humanitarian Foundation(GHF)  ist absolut unzureichend und geht einher mit Erschießungen an den Verteilstellen;
  • die soziale und städtische Infrastruktur einschließlich der Wasserversorgung wurden durch Bombardements völlig zerstört;
  • fast alle medizinischen Einrichtungen sind zerstört oder beschädigt, kein einziges Krankenhaus ist mehr voll funktionsfähig;
  • mehr als 200 Medienschaffende wurden bereits getötet;
  • die Menschen erfahren endlose Vertreibungen.

 

„ Keine der weltweiten Kriege und Katastrophen beschert uns ein derart unerträgliches Maß an Trauer, Ratlosigkeit und – ja, auch an Scham, wie die Lage in Gaza“, so äußert sich Maria Buchwitz, Vorsitzende des pax christi Diözesanverbandes Münster. „Unsere Bundesregierung hat jahrelang eine extremistische Regierung in Israel bedingungslos unterstützt und unterstützt sie auch weiterhin. Führende Regierungsmitglieder Israels haben mehrfach ihre Entschlossenheit geäußert, Gaza auszuradieren. Wir haben, ganz besonders als Deutsche, aus unserer Geschichte das „Nie Wieder“ zu lernen, das universal gelten muss. Um es mit den Worten von Margot Friedländer zu sagen, der Überlebenden des KZ Theresienstadt, die im Mai dieses Jahres im Alter von 103 Jahren gestorben ist: ´Nie wieder soll auch nur einem Menschen das zugefügt werden, was damals mit Menschen gemacht wurde, weil Menschen nicht als Menschen anerkannt wurden.`“

Als Christ*innen dürfen wir angesichts der von Menschen gemachten Katastrophe in Gaza nicht schweigen. Jedes Leben ist gleich wertvoll – wir sind eine Menschheitsfamilie! Wir stimmen Pastor Dr. Munther Isaac zu, wenn er sagt: „Unsere gemeinsame Menschlichkeit steht auf dem Spiel“. Deshalb muss Deutschland endlich die Lieferung von jeglichen Rüstungsgütern und Waffen an die israelische Regierung stoppen und alles in seiner Macht stehende tun, um einen sofortigen Waffenstillstand zu erreichen und den Krieg zu beenden. Das humanitäre Völkerrecht gilt gleichermaßen für alle Konfliktparteien! Zudem muss sich Deutschland mit allen politischen Mitteln dafür einsetzen, dass die Vertreibung endet und die Menschen in Gaza bedingungslos umfassenden und sicheren Zugang zu humanitärer und medizinischer Versorgung erhalten. 

Wir fordern, dass die Angriffe auf die Bevölkerung aufhören, dass medizinisches Personal, Gesundheitseinrichtungen und Patienten geschützt werden. Zudem fordern wir, dass alle Geiseln und alle unrechtmäßig Inhaftierten freigelassen werden. Und wir dringen darauf, dass für alle, die unter diesem Krieg leiden, Recht und Gerechtigkeit wiederhergestellt werden. 

Wir betrauern die Opfer dieses Krieges auf beiden Seiten. Wir sind solidarisch mit allen Menschen in Israel und Palästina, die sich gewaltfrei für einen gerechten Frieden für beide Völker einsetzen und die es in beiden Gesellschaften schwer haben. 

Wir unterstützen die Petition von CARE Deutschland e.V., IPPNW Deutschland, medico international, NRC Flüchtlingshilfe Deutschland, Oxfam Deutschland e.V., pax christi Deutsche Sektion e.V. und Weltfriedensdienst e.V. und zahlreichen anderen Organisationen und bitten um Unterzeichnung. 

Für einen gerechten Frieden in Gaza. Waffenexporte stoppen & Hilfsblockade beenden! www.openpetition.de/friedeningaza

 

Pressekontakt

Maria Buchwitz (Diözesanvorsitzende)
mariabuchwitz@gmx.de
Tel.: 0162-1962801